Ob als Bewerbungsfoto oder als Wandbild – ein professionell geschossenes Portraitfoto macht immer Eindruck! Du willst dich selbst einmal in der Portraitfotografie versuchen? Wir erklären dir alles, was du wissen musst, um ein gelungenes Portrait zu fotografieren – Tipps, Tricks und technische Feinheiten.
Es werde Licht: ideal ausleuchten
Das richtige Licht ist beim Thema Portraitfotografie das A und O für gelungene Ergebnisse! Je nach Licht kannst du etwa Augenringe oder kleine Hautunebenheiten verschwinden lassen, was dir später die Bildbearbeitung erspart. Weiche Schatten, die durch diffuses Licht entstehen, lassen tolle Bilder entstehen. Warmes Licht ist super, aber sogar hartes Licht kann gut eingesetzt unter Umständen interessante Effekte hervorrufen.
Als hilfreiches Accessoire kannst du dir auch einen Faltreflektor zulegen, um das Gesicht des Models schön auszuleuchten. Ein Helfer kann den Reflektor beispielsweise für dich halten. Bei sehr nahen Aufnahmen kann das Model das sogar selbst machen.
Wenn du kein direktes Licht hast, kann indirekter Einsatz von Blitzlicht auf einer weißen Wand wahre Wunder wirken. Verwende jedoch nach Möglichkeit lieber nicht den eingebauten Blitz der Kamera, sondern einen externen Blitz.
- Tipp: Versuche, Glanz in den Augen zu schaffen, denn das wirkt lebendiger. Sorg außerdem dafür, dass das Licht zumindest ein bisschen reflektiert wird.
Das 1×1 zum Portrait-Fotografieren: Tipps für die besten Einstellungen
Keine Sorge, du musst kein Profi sein, um deine Kamera einstellen zu können. Für Anfänger gilt erst mal: Schärfe ist entscheidend für gute Fotos. Deshalb ist die Auswahl des passenden Objektivs für die perfekte Brennweite wichtig. Lange Brennweiten ab 70 Millimeter eignen sich am besten, da so die Proportionen des Motivs erhalten bleiben.
Die wichtigste Regel für rauschfreie Bilder: Verwende einen möglichst niedrigen ISO-Wert z. B. ISO 100 oder 200 für draußen, für drinnen ISO 400.
Achte auf den richtigen Hintergrund
Obwohl das Model zentral ist, spielt auch die Kulisse eine entscheidende Rolle. Der richtige Hintergrund sollte möglichst ruhig und dezent sein, damit er nicht vom eigentlichen Motiv ablenkt. Draußen kannst du vor natürlichen Hintergründen aber auch vor Graffitiwänden coole Portraits schießen.
Für einen schönen Effekt stellst du eine geringe Tiefenschärfe ein, da so ein unscharfer Hintergrund entsteht. Falls du mit dem Handy fotografierst, macht der Portraitmodus einen besonders weichen Hintergrund.
So gelingen die Outdoor-Portraitfotos
Für Fotos mit besonderem Charakter kann das Portrait-Shooting auch draußen stattfinden! Vermeide jedoch direkte Sonneneinstrahlung, da sonst Fotos mit Schlagschatten entstehen. Fotografiere stattdessen immer im Schatten, da dort das Licht gleichmäßiger ist.
- Tipp: Nutze die Goldene Stunde direkt vor Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang für sehr atmosphärische Fotos mit weichem Licht.
Dein Model ist der Star: Kommunikation ist das A und O
Dein Model steht im Zentrum der Portraitfotos, und es sind seine Wünsche und Anregungen, die zählen. Deshalb ist es wichtig, dass du es auch mit einbindest und ernst nimmst. Nicht jeder möchte beispielsweise Portraitfotos, auf denen er oder sie lächelt. Je besser du dein Model kennst, desto eher kannst du dessen Charakter einfangen und einzigartige Fotos schießen.
Kläre auch den Verwendungszweck der Fotos ab. Kommen sie auf die eigene Website oder auf Social Media? Dienen sie als Bewerbungsfoto? Oder sollen sie als Wandbild das eigene Zuhause schmücken?
Zeig deine Fotos ruhig gleich her und frag nach, welche Fotos dein Model besonders gelungen findet. So fühlt es sich ins Shooting eingebunden.
- Tipp: Lass dein Model mehrere Outfits parat haben, denn manchmal kein ein Outfitwechsel Wunder wirken!
Schaff eine Wohlfühl-Atmosphäre
Je entspannter die Atmosphäre ist, desto natürlicher werden auch die Fotos! Sorg dafür, dass dein Model sich wohlfühlt und nicht das Gefühl hat, sich verstellen oder verkrampfen zu müssen. Setze am besten auf eine natürliche, vertraute Umgebung und lass Musik im Hintergrund laufen. Plan genügend Zeit ein, damit kein Stress aufkommt.
Lass auch Raum für Spaß – denn nichts wirkt so natürlich wie ein ehrliches Lachen! Unterhalte dich mit deinem Model, erzähle Anekdoten und sorge für eine lockere Atmosphäre. So entstehen tolle Portraitfotos mit Charakter.
- Tipp: Bleib auch in den Pausen aufmerksam, denn oft entspannt sich das Model, sobald die Kamera weg ist. Das ist dein Moment, um abzudrücken!
Die Schokoladenseite finden: die richtige Pose
Die Posen deines Models sollten möglichst natürlich wirken, doch nicht jeder ist geübt im Posieren. Viele finden es beispielsweise schwierig, frei in der Gegend zu stehen. Weis dein Model an, sich anzulehnen, hinzusetzen oder aufzustützen und lass es dabei ruhig verschiedene Posen ausprobieren.
Du kannst beim Portrait Fotografieren Tipps für Models geben, doch sei vorsichtig und kritisiere unnatürliche Posen nicht zu sehr, denn das sorgt für Unsicherheit. Besser ist es, klare und konkrete Anweisungen wie „Schultern etwas zurück“, „Kinn etwas höher“, „zu mir drehen“ zu geben. Bleib auf jeden Fall freundlich und respektvoll!
- Tipp: Für ein natürliches Lächeln kannst du dein Model bitten, kurz die Augen zu schließen und auf dein Kommando wieder zu öffnen und gleichzeitig zu lachen.
Experimentiere mit der Perspektive
Ein klassisches Portrait wird zwar oft frontal von vorne fotografiert, doch je nach Verwendungszweck kann das sehr gestellt wirken. Das Gesicht muss auch nicht immer unbedingt ganz mittig platziert sein. Experimentiere mit verschiedenen Perspektiven und Distanzen und beweg dich auch um dein Model herum, um seine Schokoladenseite zu finden.
Generell solltest du möglichst auf Augenhöhe fotografieren, denn so haben Betrachter des Fotos später das Gefühl, der Person direkt in die Augen zu sehen. Stell auch den Fokus der Kamera möglichst auf die Augen scharf. Geh aber ruhig auch mal ganz nah ran und spiele mit Ausschnitten. So erkennst du spannende Details im Gesicht, die zu einzigartigen Fotos führen.
- Tipp: Ein Doppelkinn verschwindet förmlich, wenn die Fotos von oben geschossen werden.
Effektvolles Portrait fotografieren: Tipps für Schwarz-Weiß-Portraitfotos
Schwarz-Weiß-Fotos haben einen ganz besonderen Charakter und eigenen sich für Portraitfotos sehr gut. Hier ist ein ruhiger Hintergrund noch wichtiger, damit er nicht vom Motiv ablenkt. Schatten sind bei Schwarz-Weiß-Portraits gut, weil sie Charakter und Tiefe zeigen. Achte aber darauf, dass die Fotos nicht zu dunkel geraten, da das Bild sonst etwas bedrohlich wirken könnte.
Mach in deiner Fotosession viele Bilder und experimentiere, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was funktioniert und was nicht. Am Ende musst du deine gelungenen Fotos nur noch präsentieren – auf einer natürlichen Leinwand oder hinter edlem Acrylglas kommen Portraitfotos ganz besonders gut zur Geltung! Wir wünschen viel Spaß beim Fotografieren!